Interview mit Kari Järvinen, Leiter des Organisationskomitees der Welthundeausstellung
Hallo Kari. Ich kann mir vorstellen, dass Sie sehr stolz sind, wenn Sie auf diese wunderbare Welthundeausstellung 2014 zurückblicken. Welches war Ihre größte Herausforderung bzw. Sorge vor der Ausstellung?
Probleme hatten wir keine, aber es war schwierig, die richtigen Leute für solche Aktivitäten einzuladen. Ich möchte ehrlich sein: Es ist nicht notwendig, alle Präsidenten wieder und wieder einzuladen. Das können die Zuchtclubs übernehmen. Für mich war das das Schwierigste.
Alle waren beeindruckt von der tollen Hauptarena!
Ja, und ich habe zum Hauptarena-Komitee gesagt – wir haben verschiedene Komitees eingerichtet –, dass das eine Hundeausstellung und kein Zirkus ist. Dementsprechend habe ich mich um einen guten Kompromiss bemüht. Wir hatten lediglich diese Kinder, die für uns getanzt haben, sonst nichts. Das war nicht zu lang, und hat aufgezeigt, dass Finnland ein modernes Land ist. Ich denke, dass wir uns in der Hauptarena auf den Hund konzentriert haben.
Hatten Sie während der Ausstellung schwerwiegende Probleme zu lösen?
Ja, es gab einen Jungen, der kein Finnisch sprach, allerdings ein wenig Englisch verstand. Er konnte uns nicht sagen, aus welchem Land er kam. Doch dann fanden wir heraus, dass seine Eltern drei Labradore angemeldet hatten. Mithilfe unserer fantastischen Datenbank und des Ausschlussverfahrens konnten wir seine Eltern ausfindig machen und den Jungen zurückbringen. Ansonsten gab es keine Probleme beim Transport der Hunde in Kraftfahrzeugen, trotz der hohen Temperaturen. Alle haben äußerste Sorgfalt walten lassen.
Sie haben ein tolles und zuverlässiges Team. Können Sie uns noch ein wenig mehr über dieses Team erzählen?
Ich habe 700 Leute unter mir. Doch den harten Kern bilden beispielsweise Kaija Unhola und Lena Sarvi, die beide über 20 Jahre Erfahrung verfügen. Ich selbst bin seit über 30 Jahren der Leiter. Solche Ausstellungen wie in Helsinki und noch viele andere davor haben wir von der Pike auf gelernt. Man muss den Menschen einfach vertrauen. Die meisten Leiter der anderen Welthundeausstellung wollen alles selbst machen. Für mich geht Führungsverantwortung anders. Ich vertraue allen, und wenn mein Telefon klingelt, dann weiß ich, dass es ein echtes Problem gibt.
Das neue Logo war Ihre Idee, und das Merchandising war perfekt. Erzählen Sie uns noch ein wenig dazu!
Alles begann 2008 mit dem BBO (Better Business Office). Wir waren ein super Team! Dabei fanden wir heraus, dass alles gut funktionierte. Wir haben uns gefunden, vertrauen einander und arbeiten hervorragend im Team.
Insgesamt gab es ca. 50 verschiedene Merchandising-Artikel. War das die ursprüngliche Idee oder entstand das erst nach und nach, als Sie bemerkten, wie erfolgreich das war?
Natürlich ging das Schritt für Schritt. Der Vorrat des finnischen Hundeverbands war praktisch vergriffen, da alle kaufen wollten. Das spricht für sich. Dass gerade die Italiener und damit die Designer schlechthin das ganz toll fanden, muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen!
Der finnische Hundeverband hat abermals Maßstäbe gesetzt. Wie schwer war es, das auf diese Weise zu machen?
Als wir diese Ausstellung anlässlich unseres 125-jährigen Bestehens organisieren wollten, war keine Abstimmung erforderlich. Alle stimmten zu und vertrauten uns. Niemand war dagegen. Und das war das erste Mal, dass das so war. Natürlich war ich sehr glücklich und stolz.
Kari, ich bin mir sicher, dass der finnische Hundeverband noch weitere globale und europäische Sektionsausstellungen veranstalten wird. Nochmals Glückwunsch!
Interview: Karl Donvil