Kari Järvinen erhielt seinen ersten Hund 1957, als er acht Jahre alt war. Seitdem hatte er Hunde aller möglichen Rassen. Seine Zuchtleidenschaft begann mit einem Beagle. Mit seiner späteren Frau Raija züchtete er mit großem Erfolg schottische und West Highland Terrier.
Seine ganz große Leidenschaft gilt jedoch dem Boxer. Alles begann, als er die Boxerhunde von Gitta Ringwall in Ausstellungen betreute. Sein berühmtester und unvergesslichster Boxerhund war Wedge Hollow’s Sam’s Son in den frühen 1970er-Jahren. Um ihn vom Züchter zu erstehen, musste er sein kleines Auto verkaufen. Nachdem er ihn dann an Schweden weiterverkauft hatte, konnte er sich schließlich ein größeres Auto leisten.
Bei seiner Richtertätigkeit in England in den 1970er-Jahren sah er zum ersten Mal Agility-Wettbewerbe und führte sie in Finnland ein. Mitte der 1980er-Jahre konnte er mit finanzieller Unterstützung seines Arbeitgebers den ersten Ausbildungskurs für Richter durchführen und verpflichtete hierzu einen Trainer aus England. Inzwischen verzeichnet Agility die meisten Anmeldungen, und die finnischen Agility-Kandidaten waren international bislang sehr erfolgreich.
Darüber hinaus führte Järvinen 1973 in Finnland Juniorhandling-Aktivitäten ein.
Seine eigene Richterlaufbahn begann 1972. 1991 wurde er als erster finnischer Richter Allgemeinrichter. In Finnland dauert es lange, bis man berechtigt ist, alle Rassen zu beurteilen. Das Richteramt kann man sich nicht erkaufen: Man muss Rasse für Rasse studieren und Prüfungen ablegen und dann schließlich zu Gruppen stoßen.
Järvinen war bis dato in 80 Ländern weltweit als Richter tätig und übte diese Tätigkeit mit großer Freude aus. Bei seinen Reisen hielt er stets nach neuen Konzepten und nach guten Hunden für sich oder züchtende Freunde Ausschau.
Seine große Leidenschaft gilt der Beurteilung von Hunden. Im Rahmen seiner weltweiten Tätigkeit führte er neue Standards zur Organisation guter Hundeausstellungen ein, die stets besser waren als Bisheriges. Das Maß der Dinge war dabei stets Stockholm, wo die jährlichen Gewinnerausstellungen absolute Spitzenklasse waren.
Die dabei gewonnenen Erkenntnisse waren für Järvinen und seine brillanten Teams von Nutzen, wenn Järvinen während seiner 30 Jahre als Vorsitzender des Ausstellungskomitees die internationalen Hundeausstellungen des finnischen Hundeverbands organisierte.
Absolutes Highlight seiner Laufbahn als Richter war nach eigenem Bekunden die FCI-Welthundeausstellung 1998 in Helsinki. Kari Järvinen war seinerzeit BIS-Richter und entdeckte den schönsten Papillon, der damals die Ausstellung gewann.
Anfang der 1990er-Jahre führte er wieder die Ausstellungsrichterkomitees der FCI ein. Außerdem wurde er 1995 in den FCI-Vorstand gewählt, dessen Mitglied er 19 Jahre lang blieb.
Im Vorstand der Nordischen Hundeunion vertrat er Finnland zweimal als Präsident und damit solange wie niemand anders vor ihm.
Im Übrigen trug er in den 1990er-Jahren in hohem Maße zum Neubeginn des estnischen Hundeverbandes bei.
Dem Hundeverband gehört er seit 1999 an.
Von der FCI, allen nordischen Ländern und Estland wurde er mit goldenen Ehrungen bedacht.
Seit den 1970er-Jahren war Järvinen über mehrere Amtszeiten hinweg – und damit so lange wie niemand anders – im Vorstand des finnischen Hundeverbands. Zehn Jahre davon war er Vizepräsident und drei Jahre Vorsitzender des Rates.
Seit 2010 ist er Ehrenmitglied des finnischen Hundeverbands.
2007 handelte er mit dem russischen Hundeverband eine einzigartige Vereinbarung aus, in deren Rahmen der russische Laika (karelischer finnischer Laika) und die finnische Nationalrasse Finnischer Spitz zu einer Rasse verschmolzen und zum Finnischen Spitz wurden.
Dies war das erste Mal in der Geschichte, dass Hunde, die einst auf gegenüberliegenden Seiten einer menschengemachten Grenze gelebt, jedoch gemeinsame Wurzeln hatten, als ein und dieselbe Rasse anerkannt wurden.
Kari Järvinens „Hundekarriere“ erstreckt sich auf über 50 Jahre. Während dieser Zeit hat sich die Zahl der registrierten Hunde in Finnland vervierfacht, außerdem haben wir zehnmal mehr Mitglieder. Mit anderen Worten heißt dies, dass drei von 100 Finnen Mitglieder des finnischen Hundeverbands sind.
Riikka Lenkkeri, Malerin des Portraits von Kari Järvinen
Riikka Lenkeri wurde in Kemijärvi nördlich von Rovaniemi in Lappland geboren. Von 1991-1996 studierte sie in Italien an der Accademia Ligustica di Belle Arti in Genua. Heute lebt sie in Mänttä im Herzen Finnlands.
Sie nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen im Ausland und in Finnland teil und organisierte mehrere eigene Ausstellungen. Zahlreiche offizielle Porträts stammen von ihr, und ihre Werke sind beispielsweise an den Universitäten von Helsinki und Kuopio ausgestellt. Ihre Spezialität sind das Malen von Menschen und Portraits. Darüber hinaus hat sie als Kunstpädagogin gearbeitet.