Mit Hilfe von Hunden dazugehören

Die meisten von uns stehen hoffentlich kurz vor einer Sommerpause! Nehmen wir uns doch ein bisschen Zeit, um in dogdotcom etwas über die Hundewelt zu lesen, und uns unseres Glücks zu erfreuen.

In weniger als einen Monat werden viele in Helsinki zusammenkommen, zur größten je veranstalteten FCI-Welthundeausstellung: Die Anmeldungen sind sehr vielversprechend, und da Finnland ein sehr hundefreundliches Land ist, können wir mit hohen Teilnehmerzahlen rechnen!

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Marie Luna Durán
FCI Marketing und Public Relations Manager
Gebrauchshunde für die Menschheit

Seit Jahrhunderten übernimmt der Hund für den Menschen Aufgaben, die der Mensch nicht selbst bewältigen kann. Beispiele sind das Hüten von Herden oder das Zurücklegen langer Strecken unter erschwerten klimatischen Bedingungen wie in nordischen Ländern. Manche Nutzungsformen haben sich im Laufe der Zeit zu Sportarten entwickelt. Man denke an Schlittenhunde oder viele Hütehunde, die inzwischen eher spielerische denn arbeitstechnische Verwendung finden. Die Rolle dieser Hunde und ihr Stellenwert sind für uns allgegenwärtig, denn ihr erstaunliches Leistungsvermögen zeigt sich immer wieder bei Wettbewerben. Weil der Mensch weiß, dass bestimmte Sinne wie insbesondere der Geruchssinn bei Hunden wesentlich besser entwickelt sind als beim Menschen, will der Mensch „seinem besten Freund“ Dinge beibringen, die ihm in seinem Alltag helfen können.

Man könnte meinen, diese Hunde seien wohlbekannt. Schließlich hat jeder das Bild von Such- und Rettungsteams vor Augen, die sich durch Trümmer wühlen und Menschen lebend bergen. Oder Polizeihunde, die Sprengstoff aufspüren oder einen Verbrecher verhaften helfen. Doch im Gegensatz zu ihrem Hundeführer oder den Behörden finden diese Leben rettenden Hunde kaum Beachtung. Wir vergessen, dass diese Hunde Tag für Tag im Dienste unserer Gesellschaft stehen, uns Probleme ersparen und beispielsweise ein Kind finden, das sich im Wald oder einem Park verirrt hat. In den Nachrichten finden Hunde häufig überhaupt keine Erwähnung – selbst dann nicht, wenn ein Gebrauchshund beteiligt war. Wer weiß schon, dass Hunde Jahr für Jahr immer wieder Diabetiker vor dem Tod bewahren, weil die Tiere dazu ausgebildet wurden, die Symptome einer beginnenden Unterzuckerung richtig zu deuten. Nur wenigen ist bewusst, wie viele Menschenleben jedes Jahr durch Hunde gerettet werden.

Auch im medizinischen Bereich besitzt der Hund heutzutage einen hohen Stellenwert. Hunde für Blinde oder Menschen mit Behinderungen kennt jeder, weil zahlreiche Vereinigungen über sie sprechen und die Menschen aufklären. Bestimmte Hunde sind dazu ausgebildet, tauben Menschen zu helfen (sie schlagen Alarm, wenn eine Glocke klingelt oder ein Baby schreit). Auch bestimmten autistischen Kindern verhelfen Hunde zu mehr Lebensqualität. Doch davon hört man nur selten. Selbst Ärzte und Biologen erhalten Hilfe von Hunden: So erkennen Hunde bestimmte Krebsarten wie Blasen- oder Prostatakrebs früher als medizinische Geräte.

Dank seines außergewöhnlichen Geruchssinns kann der Hund auch dem Menschen helfen, seine Umwelt zu kennen und zu schützen. Einige Hunde können Parasiten in Pflanzen (wie in Palmen in Abu Dhabi) oder Gebäuden aufspüren (wie in Südkorea). Auf diese Weise lassen sich Plagen durch entsprechende Maßnahmen verhindern. Ebenso gibt es Hunde, die vom Aussterben bedrohte Arten (wie bestimmte Schildkrötenarten in der Mojave-Wüste) und die Exkremente anderer finden können (z.B. in den Vereinigten Staaten), damit deren Population geschützt werden kann.

Doch trotz der großen Aufgabenvielfalt von Gebrauchshunden in unserer Gesellschaft werden Hunde noch immer unterschätzt. Mehr über ihre Fähigkeiten zu erfahren, ist schwierig. Wie man ihre Leistungen verbessern und ihnen bei ihren Aufgaben helfen könnte, ist kaum Gegenstand von Forschung. Hunde sind wahre Athleten und müssen ihre Arbeit weltweit unter allen Bedingungen verrichten. Damit sie stets eine Spitzenleistung erbringen und der Hundeführer so lange wie möglich mit seinem Hund arbeiten kann, müssen wir ihre Bedürfnisse kennen.

Dr Delphine Clero
Abteilung für Zucht und Sportmedizin (Ecole Nationale Vétérinaire d’Alfort, Frankreich)

Ecole Nationale Vétérinaire d’Alfort, Frankreich

Link zum Video (auf Englisch)
http://www.fci.be/symposium2011/dclero.html
(aufgenommen am 11. November 2011, anlässlich der FCI-Kynologietage (FCI Cynological Days) im Rahmen der Feierlichkeiten zum hundertjährigen Jubiläum der FCI).